Christina Scheib ist eine von circa 11.000 weiblichen Lkw-Fahrerinnen in Deutschland. Das entspricht einem Anteil an Frauen von 1,9 %. Die Berufskraftfahrerin erzählt uns: „Es wird immer ein Männerberuf bleiben, aber ich will mich für alle Frauen in unserer Branche einsetzen. Wir Frauen können das auch, ich möchte zeigen, wie toll dieser Beruf ist!“
„Mir haben alle gesagt: Als Mädchen musst du auch in einem Mädchen-Beruf arbeiten.“
Berufskraftfahrerinnen sind zwar in der Minderheit, doch Christina hegte schon als kleines Mädchen den Wunsch, irgendwann Lkw-Fahrerin zu sein. „Mir haben alle gesagt: Als Mädchen musst du auch in einem Mädchen-Beruf arbeiten“, so Christina. Zunächst machte sie eine Ausbildung zur Arzthelferin und arbeitete später als Sekretärin eines Chefarztes. Doch wie kam es zu ihrem Jobwechsel? „Da meine direkten Nachbarn einen Abschleppdienst haben, bin ich dann so in die Lkw-Schiene gerutscht. Zuerst habe ich im Büro ausgeholfen und später habe ich dann auch Autos abgeschleppt. So kam es dann dazu, dass ich meinen Lkw-Führerschein gemacht habe.“, berichtet uns die selbststänige Lkw-Fahrerin.
In ihrer Laufbahn als Berufskraftfahrerin hat Christina seitdem schon einige Stationen durchlaufen: „Zuerst bin ich Kipper gefahren, dann in Vollzeit Kühlwagen. Jetzt bin ich selbstständig mit meinem eigenen Lkw und Frauenbotschafterin des BGL Süd.“ Gerade weil sich nur wenige Frauen dazu entschließen, als Berufskraftfahrerin zu arbeiten, hat man als Frau manchmal Vorteile im Beruf, denn:
„Frauen sind häufig diplomatischer und ruhiger als Männer, wenn es dann mal nicht so gut läuft. Die Leute gehen manchmal besser mit einem um als mit männlichen Fahrern.“
Als Fahrerin muss man sich aber auch ein dickes Fell zulegen, denn nicht selten bekommt Christina von männlichen Berufskollegen Vorurteile zu hören: „Typisch Frau, kommt nicht an die Rampe. Soll sie doch lieber kochen gehen (…) , aber solchen Typen beweise ich dann, dass ich besser fahren kann als ein Mann. Meistens klappt dann auch alles reibungslos, wenn jemand zuschaut. Wenn mich jemand angafft, lebe ich nach dem Motto: Lächeln und Winken, das hilft immer.“